Intelligente Heizungssteuerung: So spart unser Haus Energie – ohne zu frieren

von | Okt. 15, 2025

Lesezeit: ca. 6–8 Minuten

Früher lief unsere Heizung nach festen Zeiten – praktisch, aber nicht besonders klug. An milden Tagen wurde unnötig geheizt, bei plötzlichem Kälteeinbruch sprang sie zu spät an. Heute steuert sich das System selbst: Außentemperatur und der Temperaturunterschied zwischen Vorlauf und Rücklauf (ΔT) entscheiden, wann sich ein Lauf wirklich lohnt. Ergebnis: spürbar weniger Energieverbrauch – bei gleichbleibendem Komfort.


Warum wir umgestellt haben

Unsere alte Steuerung dachte in Uhrzeiten. Das ist bequem, aber nicht flexibel: Wenn die Sonne plötzlich herauskommt oder kalter Wind aufzieht, passt ein starrer Plan selten. Uns war wichtig: Komfort halten, Energie sparen – ohne ständig manuell nachjustieren zu müssen.

Die Lösung: Wir lassen das Haus und das Wetter mitreden. Dafür beobachten wir die Außentemperatur (geglättet) und schauen auf das, was im Heizkreis wirklich passiert: ΔT = Vorlauf − Rücklauf. Je größer ΔT, desto mehr Wärme wird gerade abgenommen – dann lohnt sich längeres Laufen. Ist ΔT klein, sparen wir uns den nächsten Lauf.


Wie das System entscheidet (einfach erklärt)

1) Außentemperatur gibt die Richtung vor

Die geglättete Außentemperatur bestimmt, ob der Tag grundsätzlich „mehr“ oder „weniger“ Heizen braucht. Eine Hysterese verhindert hektische Umschaltungen bei kleinen Schwankungen.

2) ΔT legt die Laufzeit fest

ΔT = Vorlauf − Rücklauf zeigt, wie viel Wärme die Räume gerade aufnehmen. ΔT groß ⇒ längere ON-Phasen (mehr Zirkulation). ΔT klein ⇒ längere Pausen (Energie sparen). Mindest-Laufzeit und Mindest-Pause verhindern „Flattern“.

3) Vorlauf-Guard (VL_min)

Wir starten keinen neuen Lauf, wenn der Vorlauf zu kalt ist. So wird nicht „kalt gerührt“ – das spart Strom und reduziert Wärmeverluste in Leitungen.

4) Zeitfenster & Puffer

Geheizt wird nur in einem sinnvollen Zeitfenster (z. B. 06:00–22:00). Ab 21:45 starten keine neuen Läufe, um 21:55 ist Schluss – so gibt es abends keine „Überzieher“.

ΔT-Steuerung: Je größer der Unterschied zwischen Vorlauf und Rücklauf, desto länger laufen die Heizzyklen.

ΔT groß ⇒ längere ON-Phasen · ΔT klein ⇒ längere Pausen · VL_min verhindert Starts ohne nutzbare Wärme

Was bringt das im Alltag?

Plötzlicher Kälteeinbruch: ΔT steigt → längere Laufzeiten. Die Räume bleiben angenehm.

Sonniger Nachmittag: ΔT fällt → längere Pausen. Kein unnötiges Heizen.

Nach dem Lüften schnell warm: Boost kurz aktivieren. Danach läuft das System automatisch wieder normal.

Energie sparen ohne Frieren: Eco reduziert Laufzeiten; Komfortgrenzen (maximale Pausen) bleiben erhalten.

Tipp: Wer neugierig ist, kann im Dashboard ΔT, Vorlauf, Rücklauf, Modus und „nächster Wechsel“ sehen. So versteht man schnell, warum gerade gelaufen oder pausiert wird.

Häufige Fragen – kurz beantwortet

Ist das kompliziert zu bedienen? Nein. Du nutzt nur wenige Schalter: Eco (Sparen) oder Boost (schnell warm). Der Rest läuft automatisch.

Reagiert das System schnell genug? Ja. Außentemperatur und ΔT werden laufend bewertet – die Hysterese verhindert nur hektisches Hin-und-Her.

Wozu das Zeitfenster? Damit nachts und zu unpassenden Zeiten nicht geheizt wird, selbst wenn ΔT kurzzeitig steigt.

Was passiert bei Sensorproblemen? Failsafe greift. Du bekommst eine Benachrichtigung, und das System läuft nicht „blind“ weiter.


Fazit & Ausblick

Unsere Heizung läuft heute bedarfsgerecht statt blind nach Uhr. Das spart Energie und Kosten – bei gleichbleibendem Komfort. Als Nächstes visualisieren wir die Laufzeiten und ΔT noch detaillierter im Dashboard.

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